Page 4 - Stadtwerke Stade - Stader Brise - Dezember 2021 / Januar / Februar 2022
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MUSEUM SCHWEDENSPEICHER
Stade zum Neuentdecken… dann nicht nur sofort, wo er sich
befindet. Der Klick zurück in die
heutige Zeit zeigt auch, wie sich
Stade im Laufe der Jahrhunderte
Im Museum Schwedenspeicher ent- Stades, das die Stadt um 1620 geschafft haben durch die Koope- verändert hat: Am heutigen Stand-
decken Interessierte aus Sicht einer darstellt. Es befindet sich im Rat- ration mit der Hafencity Univer- ort der Stadtwerke Stade befand
VR-Brille die „virtuelle Realität“ haus und diente dazu, daraus 106 sität Hamburg im Schwedenspei- sich damals die Nicolaikirche, und
der Hansestadt Stade im 17. Jahr- Fotos zu erstellen, die zu einem cher eine überregional einmalige auch auf dem Spiegelberg gab es
hundert. Ein Spaziergang, der sich virtuellen Stadtbild zusammen- Präsentation zu zeigen – damit hat zu dieser Zeit eine Kirche. Eine
lohnt, findet Stader Brise Redakteu- gefügt wurden. Die Entwickler das Stader Museum europaweit Brücke vom Baumhaus rüber zum
rin Julia Balzer…
sind Professor Thomas P. Kers- eine Vorreiterrolle.“ Schwedenspeicher galt als Zoll-
Mittendrin in die virtuellen Sze- ten und Alexander P. Walmsley Insgesamt werden 974 Stadthäu- sperre für die einfahrenden Schif-
nerien der Stader Altstadt eintau- von der HafenCity Universität ser dargestellt, deren historische fe. Der Pferdemarkt war schon
chen – das ist ein völlig neues Er- Hamburg, die sich für die Um- Fassaden dank umfangreichem immer ein Marktplatz und man
lebnis einer Stadtführung. Denn setzung des virtuellen Rundgangs Archivmaterials des Schweden- erkennt am heutigen Standort
dank einer sogenannten „Virtual technischer Mittel für Computer- speichers und Fotos der heutigen des Zeughauses die Ruine eines
Reality-Application“, kurz VR, er- spiele bedienten. Initiator ist Dr. Stadtarchitektur in Stade und Lü- Klosters: Das St. Georg Kloster.
öffnen sich mit dieser Brille völ- Andreas Schäfer, Stadtarchäologe beck entstanden sind. Personen Die dazugehörige Klosterschule
lig neue Perspektiven auf unsere und Geschäftsführer der STADE und Tiere werden so integriert, befand sich vor dem großen Stadt-
Stadt. Gezeigt wird das historische Marketing und Tourismus GmbH, dass lebendige Szenerien entste- brand 1659 im Bau, die Baumate-
Stade im 17. Jahrhundert, denn der mit dieser Idee vie- hen. rialien waren schon vorhanden.
Vorlage war ein Stadtmodell le jüngere Menschen Nach dem Brand entschied man
ansprechen möchte, Verschwundene sich jedoch nicht zum Weiterbau
aber auch die ältere Schauplätze entdecken an dieser Stelle, das Athenaeum
Generation als Ziel- Das Besondere an dieser virtuel- entstand stattdessen.
gruppe sieht. len Stadtführung ist, dass der Weg Auch zeigt der Blick zurück, wie
„Ich freue mich durch das historische Stade nicht die Gebäude den großen Stadt-
sehr, dass wir es vorgegeben ist, sondern man sich brand überstanden haben und
frei bewegen kann. Markierungen wie sich die Stadt im Laufe der
auf dem Boden, sogenannte „Zeit- Jahre entwickelt hat. Diese Art der
kreise“, ermöglichen per Klick zu- Stadtführung schafft einen neuen
rück ins heutige Stade zu gelangen. Zugang zur Stadtgeschichte – und
Wer sich „verlaufen“ hat, weiß ist besonders interessant für Ein-
hemische bzw. für Menschen, die
die Stadt kennen. Denn an so
manchen Orten erlebt
man den „Aha-Ef-
fekt“, der eintritt,
wenn man den Ver-
gleich zum heuti-
gen Stadtbild zieht.
Fotos: © Museen Stade
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