Page 17 - Stadtwerke Stade - Stader Brise 01-2021
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STADE MARKETING UND TOURISMUS
       Ein Stück Weihnachten für jedes Kind                                              Seit fünf Jahren beteiligt er auch

                                                                                         weitere Vereine aus Stade an die
       „Es war ein sehr kalter Tag, ein Kind   auserkoren. Wunschzettel wurden   die  Quere“,  berichtet  Amir  und   Aktion. Es werden dann Spenden
       war gerade auf dem Schulweg nach   den Kindern der Familien bei der   mehr als die Hälfte der Wunsch-  für die Vereine gesammelt, manch-
       Hause. Ich war gerade mal 10 Jah-  Lebensmittelausgabe in die Hand   zettel waren immer noch da. „Ich   mal möchte jemand helfen, hat die
       re alt und beobachte es schweren   gegeben. Die ausgefüllten Zettel   dachte für einen Moment, dann   Zeit aber nicht, ein Geschenk zu
       Herzens“, erinnert sich der Stader   kamen wieder zurück zur Tafel.   bist du eben selbst dran, der Rest   besorgen. Die beteiligten Vereine
       Gastronom Amir Afschartabbar, bei
       Freunden und Gästen nur bekannt   Alle Wunschzettel wurden durch-  ist deine Aufgabe.  setzen sich in verschiedenen For-
       unter seinem Vornamen Amir. „Ein   nummeriert.        Der Weihnachtsengel kam aber am   men für den Schutz von Kindern
       kleines Kind mit Sommerschuhen,   Dann gab es einen Mitmach-Auf-  nächsten Tagen in Gestalt seines   ein.
       die kleinen Füße schon ganz rot von   ruf über Facebook. Jeder, der hel-  Versicherungsvertreters.  Dieser   In  diesem  Jahr  verändert  auch
       der Kälte. Die Mutter zog das Kind   fen wollte, konnte eine Nummer   rief an und fragte, wie denn die   hier  die  Corona-Pandemie  den
       über den Schnee mit einer Hand,   ziehen und das gewünschte Ge-  Aktion laufen würde. „Ich sagte   üblichen Ablauf. Und die Aktion
       mit der anderen Hand trug sie ihre   schenk  besorgen  und  liebevoll   vorsichtig,  dass  noch  ein  paar   kann  nur  etwas  eingeschränkt
       Tasche. Ich wollte helfen, etwas tun,   einpacken. Mit Unterstützung von   Zettel  übrig  geblieben  sind.  Er   stattfinden: Amir erhielt die Wün-
       schreien, weinen, aber der einzige   Freunden brachte Amir selbst die   sagte prompt, dass er die übrigen   sche  per  WhatsApp-Messenger.
       Gedanke  war,  ich  kann  nichts  tun,   Geschenke, verkleidet als Weih-  übernehmen möchte. Ich war der   Die Verteilung der Wunschzettel
       weil ich klein bin. Aber ich werde et-  nachtsmann,  rechtzeitig  zu  den   glücklichste Mensch in der Stadt.“   erfolgte über Social-Media-Kanä-
       was tun für solche Kinder, wenn ich
       groß bin!“                 Kindern:  Die  Anonymität  der   So ging die Aktion weiter Jahr für   le. Anstelle von Geschenken wer-
                                  Kinder  wurde  gewahrt,  die  Ge-  Jahr.  Sie  wurde  immer  bekann-  den dieses Mal nur Geschenkgut-
       Fast  25  Jahre  später,  so  erzählt   schenkabgabe erfolgreich erledigt.   ter, es gab immer mehr Spender.   scheine an die Eltern der Kinder
       Amir weiter, lief er mit seiner Frau   „Ich  habe  versucht  aus  der  Ak-  „Leider“, so Amir, ist aber auch   verteilt. Die Familien werden die
       in der Innenstadt von München.   tion eine Art „Charity-Party“ zu   die Zahl der bedürftigen Kinder   Geschenke dann selbst einkaufen.
       Als es anfängt zu regnen, bot sich   machen“, berichtet Amir weiter.   gestiegen und die Wünsche sind   Ein Verein, der in diesem Jahr be-
       für die beiden als Unterschlupf auf   „Es gab damals auch Gegenwind.   bescheidender geworden. Das tut   sonders im Mittelpunkt der Ak-
       der rechten Straßenseite ein Ein-  Menschen, die die Aktion skep-  im Herzen weh. Aber anderseits   tion stehen soll ist die Lebenshilfe
       kaufszentrum  und  auf  der  linke   tisch  sahen.“  Aber  es  gab  von   lacht mein Herz jedes Jahr, wenn   e.V. (www.lebenshilfe-stade.de)
       Seite die Kirche „St. Michael“ an.  vornherein  auch  eine  Vielzahl   ich diese enorme Hilfsbereitschaft
       Eine außergewöhnliche Ausstel-  an  Unterstützern,  denen  Amir   erfahre und die Aktion wieder er-  Weitere Infos zur Aktion auch unter
       lung mit dem Titel „Liebesbriefe“   heute noch dankbar ist. Speziell   folgreich beendet ist.“  www.stade-tourismus.de
       wurde gerade in der wunderschö-  erwähnt er dabei seine Frau, das
       nen Kirche präsentiert. „Ich wur-  damalige Team des von ihm sei-
       de wieder 25 Jahre zurück in die   nerzeit  betriebenen  Restaurants
                                                                                            Mit großartigem Einsatz vieler
       Vergangenheit  katapultiert“,  so   „Amadys“,  die  Hansestadt  Sta-                Stader haben wir es gemeinsam
       Amir. „Ich las die Kinderwünsche,   de und den Vorstand von „Stade                      in den letzten 6 Jahren ge-
       deren Träume, deren schöne, aber   aktuell“ e.V.                                    schafft, mehr als 500 Lichter in
       auch manchmal sehr schmerzhaf-  Im  ersten  Jahr  waren  es  44                        500 kleinen Herzchen zum
       te Welt traf mich nochmal. Nun   Kinder.  Ein  provisorischer                            Strahlen zu bringen. 500
       war nur noch die Frage, ob ich in-  Flyer war auf die Schnel-                             funkelnde Sternchen in
       zwischen groß geworden bin oder   le erstellt worden, aber es                           kleine, unschuldige Augen
       immer noch nicht.“         ging  zunächst  nur  sehr                                     zu zaubern, 500 Lächeln
       Kurz danach ging es los. November   mühsam  voran.  „Der                                  zu schenken, sagt Amir
       2014. „Ein Stück Weihnachten für   harte Winter kam uns in                                 Afschartabbar (hier im
       jedes Kind“ wurde ins Leben geru-                                                              Foto aus 2019).
       fen. Amir lebte inzwischen in Sta-
       de und führte einen Gastronomie-                                                                              © Stade Marketing und Tourismus
       betrieb am Fischmarkt. Die Stader
       Tafel war schnell als guter Partner
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