Page 4 - Stadtwerke Stade - Stader Brise 03-2020
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STADE AKTUELL
Lock-Down –
Kommt jetzt
der „Start-Up“?
In der Hansestadt Stade liegen die im Fokus. Eine besondere Her-
ersten Schritte zur Öffnung des
Tourismus, der Gastronomie und ausforderung war die Öffnung
des Handels in Corona-Zeiten hinter des Wohnmobilplatzes „Am
uns. Nachdem die Niedersächsische Schiffertor“, der seit Mitte Mai
Landesregierung den Stufenplan wieder geöffnet ist. „Wir wur-
für einen neuen Alltag mit Corona den überrannt von Anfragen.
veröffentlicht hat, sind Geschäfte, V on den 80 Stellplätzen durften
die ersten touristischen Einrichtun- zunächst nur 40 belegt werden.
gen sowie Hotellerie und Gastro- Wir haben deshalb kurzfristig
nomie wieder geöffnet. Die STADE eingeführt, dass der beliebte Lutz Feldtmann (Hotel & Restaurant „Vier Linden“)
Marketing und Tourismus GmbH Stellplatz nur noch mit Reservie-
und Stade aktuell e. V. haben wäh- rung angefahren werden darf“, ze aus Speis und Trank oder die Claus Duderstadt trotzdem zu-
rend hat während dieser schwieri-
gen Zeit die Stader Einzelhändler sagt Frank Tinnemeyer, Leiter Hotelübernachtung werden eher versichtlich: „Es ist eine Heraus-
begleitet und so gut es geht unter- für Tourismus und Unterneh- nicht nachgeholt werden. Positiv forderung, der wir uns stellen
stützt. Wie sind Einzelhändler, der menskommunikation. Diese be- sieht er den wohl kommenden und sie auch meistern werden!“
Tourismus und die Gastronomie sondere Situation haben er und Trend des Deutschland-Touris-
durch diese Zeit gekommen? Wie sein Team zum Anlass genom- mus: „Davon werden wir mittel- Gastronomie
sehen aus ihrer Sicht die Herausfor- men, in Zukunft die Reservie- bis langfristig profitieren“, ist er Es fällt nicht leicht, als Gastro-
derungen in der „neuen Normalität“ rungsprozesse zu digitalisieren. zuversichtlich, „wenngleich wir nom positiv in die Zukunft zu
aus? „Und nicht nur hier. Wir haben befürchten, dass wir bei den Bus- schauen. Gehört diese Branche
die Corona-Zeit genutzt, ein neu- reisenden nachhaltig extreme doch zu denjenigen, die das ver-
Tourismus es Kassen- sowie ein neues Bu- Einbußen haben werden.“ säumte Geschäft nicht wieder
In den ersten Wochen des Shut- chungssystem auch für die ande- aufholen können. „Hotelzim-
Down ruhte das touristische ren Abläufe zu implementieren. Einzelhandel mer und Restaurantbetrieb sind
Angebot, das Tourismus-Team Außerdem sammeln wir Ideen Claus Duderstadt, Inhaber von wie eine verderbliche Ware“,
der STADE Marketing und Tou- für Freizeitaktivitäten im Freien Foto Schattke, fehlen vor allem berichtet Lutz Feldtmann vom
rismus GmbH waren vorrangig für unsere Gäste, die auch mit die Besucher. „Besonders vor- Vier Linden Kiek in Hotel in Sta-
mit Stornierungen und Umbu- Abstand Spaß machen“, so Frank mittags ist die Stadt leerer. Viele de-Schölisch und 1. Vorsitzender
chungen beschäftigt. Zudem Tinnemeyer. Besorgt blickt der Arbeitnehmer, die sonst in der des Kreisverbandes Stade vom
stand der intensive Austausch Touristiker auf die Situation des Mittagspause zu uns gekommen DEHOGA Niedersachsen. Er
mit den touristischen Partnern Gastgewerbes, denn die Umsät- sind, befinden sich im Homeoffi- meint damit, dass Hotelzimmer
ce“, sagt er. Auch die möglicher- und Essen nur einmal verkauft
weise folgenden Maßnahmen werden und das verlorengegan-
der großen Betriebe wie Airbus gene Geschäft nicht aufgeholt
oder die DOW wirkt sich nicht werden wird. Der Gastronom
nur auf die direkt dort Beschäf- befürchtet, dass bundesweit 35
tigten aus, sondern trifft auch bis 40 Prozent der Gastronomen
den Handel. „Wir leben hier im und Hoteliers ihre Existenz ver-
kleinstädtischen Mikrokosmos lieren werden. Erschwerend für
und spüren unmittelbar die Fol- einen wirtschaftlichen Betrieb
gen dieser Krise“, weiß Claus sei nach der erlaubten Öffnung
Duderstadt. seit Mitte Mai unter anderem die
Auflage, dass nur 60 Prozent der
Weitreichende Folgen auch Zimmer und anfangs die Hälfte
über die Stadtgrenze hinaus der Gastronomie belegt werden
Aber auch die landesweiten Fol- dürfen. Wenn er sagt, dass es den
gen der Corona-Krise wirken Gastronomen das Herz blutet,
sich schon jetzt auf sein Geschäft wenn in einem großzügigen Au-
aus: Wenn der Urlaub ausfällt, ßenbereich die Hälfte der Gäste
muss auch keine Kamera für die weggeschickt werden müssten,
Urlaubsfotos gekauft werden… obwohl alle Hygiene- und Ab-
Frank Tinnemeyer (STADE Marketing und Tourismus) Aber bei allen Prognosen bleibt standregeln eingehalten werden
4 STADERBRISE FREIZEIT · KULTUR · ENERGIE · UMWELT