Page 4 - Stadtwerke Stade - Stader Brise 04-2016
P. 4

Stader Weihnachtsmarkt
                                   Volle Gassen von Beginn an


                1967 - 2016
                                                                                          seitens Kurt Bellenburg lautete:
                                                                                          „Mach man.“ Heute undenkbar.
                                                                                          Werner Höhmann machte – und
                                                                                          es wurde ein Erfolg. Sein Fazit
                                                                                          lautete  denn  auch:  „Den  Weih-
                                                                                          nachtsmarkt  werden  wir  nicht
                                                                                          mehr los!“ Recht hatte er. In den
                                                                                          folgenden  Jahrzehnten  wuchs
                                                                                          der Markt immer weiter, immer
                                                                                          mehr  Besucher  genossen  bei
                                                                                          frostigen Temperaturen Punsch,
                                                                                          Liebesäpfel und Fischbrötchen.
                                                                                          Doch zuvor waren nicht alle vom
                                                                                          Erfolg überzeugt. „Damals muss-
                                                                                          ten  wir  die  Schausteller  noch
                                                                                          überreden, mit zu machen“, sagt
                                                                                          Hans-Dieter  Bömmelburg,  des-
                                                                                          sen Schlachterei seit dem zwei-
                                                                                          ten Markt dabei ist: „Die Technik
                                                                                          war 1967 noch nicht so weit.“
                                                                                          Heute  sorgt  die  Stader  Innen-
                                                                                          stadt  hingegen  mit  modernster
                                                                                          Technik  für  winterliche  Stim-
                                                                                          mung. Der sogenannte „Walk of
                                                                                          Lights – Stade leuchtet“ erhellt
                                                                                          die triste Dunkelheit. Lichterbö-
                                                                                          gen  über  den  Gassen  der  Fuß-
                                                                                          gängerzone  und  eindrucksvolle
                                                                                          Lichterkugeln in den Linden auf
        Premiere geglückt: Zur Eröffnung des ersten Stader Weihnachtsmarktes am 2. Dezember 1967 strömten hunderte   dem Pferdemarkt sorgen für eine
        Besucher in die Innenstadt. Der Platz neben dem historischen Rathaus sowie die Sattelmacherstraße und Höker-
        straße waren gerappelt voll. Der Verkehr kam völlig zum Erliegen.                 heimelige Atmosphäre.
                                                                                          Auf  einheitlichen  Lichterglanz
                                                                                          setzt  auch  die  Stade  aktuell
        Die Straßen verstopft, die Autos   öffnung. „Die Menschen waren froh,   1967  nahm  er  das  Projekt  in   GmbH.  Alle  Schausteller  und
        ausgebremst, die Stimmung hinge-  dass endlich was los war“, vermutet   Angriff.  Auf  dem  Pfingstmarkt   Kunsthandwerker  dekorieren
        gen ausgesprochen gut: Der erste   der Schlachtermeister.  in Neukloster inspizierte er eini-  in diesem Jahr ihre Stände mit
        Weihnachtsmarkt in Stade war ein                       ge Schausteller, ob sie für einen   der gleichen Tannengirlande mit
        voller Erfolg. Am 2. Dezember 1967   Durch den Weihnachtsmarkt er-  Weihnachtsmarkt in Stades Alt-  LEDs. Ohnehin präsentiert sich
        öffneten die Buden erstmals. Es war   hielt Stade seine erste erzwunge-  stadt geeignet seien.   der  Weihnachtsmarkt  zum  50.
        nicht nur eine Premiere für Stade,   ne Fußgängerzone – rollten doch   Als  erstes  kontaktierte  Werner   Jubiläum homogener, so sieht es
        sondern auch für Norddeutschland:   eigentlich noch Fahrzeuge durch   Höhmann  euphorisch  Hans   das neue Standkonzept vor. Alle
        Der Stader Weihnachtsmarkt ist der   die engen Altstadtgassen. Doch   Deutsch.  Der  Karussell-Betrei-  Stände  müssen  aus  Holz  oder
        zweitälteste im ganzen Norden. In   es  gab  kein  Durchkommen  auf   ber  signalisierte  seine  Bereit-  in  Holzoptik  sein,  die  Beschil-
        diesem Jahr zieht bereits zum 50.   der  Hökerstraße  und  Sattelma-  schaft, dabei zu sein. Auch „Aal-  derung ist ebenfalls einheitlich,
        Mal der Duft von Punsch, Bratwurst   cherstraße. Das spürten auch der   Gast“ konnte überzeugt werden.   erklärt Hartmut Köhlmann, Ge-
        und gebrannten Mandeln durch die   damalige Stadtdirektor, Kurt Bel-  Beide Schausteller-Familien sind   schäftsführer  der  Stade  aktuell
        Altstadt. Passend zum Jubiläum   lenbaum, und Stades Bürgermeis-  noch heute auf dem Stader Weih-  GmbH: „Damit steigern wir die
        präsentiert sich der Weihnachts-  ter, Ernst Reichard. Sie mussten   nachtsmarkt dabei.   weihnachtliche Stimmung.“
        markt einheitlicher und abwechs-  sich durch die Menschenmassen   Erst danach wandte sich Werner   Das Verhältnis von kulinarischen
        lungsreicher.              zwängen, um den ersten Weih-  Höhmann  an  die  Stadtverwal-  Angeboten und Kunsthandwerk
        Mit diesem Erfolg hatte 1967 nie-  nachtsmarkt  mit  seinen  rund   tung. Zufällig traf er den Stadtdi-  wird  ebenso  optimiert.  Außer-
        mand gerechnet, erinnert sich   zehn Ständen zu eröffnen.   rektor Bellenbaum auf der Straße   dem bieten weitere Kunsthand-
        Hans-Dieter Bömmelburg: „So et-  Der Weg zu dieser neuen Veran-  und nutzte die Gelegenheit. Auf   werker  an  jedem  Wochenende
        was hatte Stade noch nicht erlebt.“   staltung  war  hingegen  kompli-  die  Frage  nach  dem  Veranstal-  ihren  Schmuck,  ihre  Kleidung,
        Der Platz neben dem historischen   kationslos  und  wenig  bürokra-  tungsort,  antwortete  der  Kauf-  Töpferware und vieles mehr im
        Rathaus – dort, wo heute der Brun-  tisch. Der weit bekannte Stader   mann:  „Irgendwo  neben  dem   historischen  Rathaus  an.  Am
        nen steht – war gerammelt voll.   Kaufmann  Werner  Höhmann   Rathaus.“ Der formlose Bescheid   dritten  Adventswochenende
        Unzählige Besucher kamen zur Er-  brachte die Idee aus Bayern mit.   ohne  bürokratischen  Aufwand   lädt das Hansecontor Stade zum


        4    STADERBRISE     FREIZEIT · KULTUR   ·  ENERGIE · UMWELT
   1   2   3   4   5   6   7   8   9