Page 53 - Stadtwerke Stade - Jahresbericht 2015
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Lage und Entwicklung
Das energiewirtschaftliche Umfeld
und die Entwicklung der kommunalen
Energiewirtschaft
Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen und
deutscher Energiemarkt
Die preisbereinigten privaten Konsumaus- sehr milden Vorjahr et was kühlere Witte-
gaben stiegen in Deutschland im Jahr 2015 um rung und den damit verbundenen höheren
1,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Damit Heizenergiebedarf zurück. Auch die positive
handelt es sich um den stärksten Zuwachs seit Konjunkturent wicklung sowie der Bevölke-
dem Jahr 2000 (+ 2,1 Prozent). Gemessen in rungszuwachs führten zu einem Anstieg des
jeweiligen Preisen – also einschließlich Infla- Energieverbrauchs, der allerdings durch Zuge-
tion – stiegen die privaten Konsumausgaben winne bei der Energieeffizienz nahezu ausge-
um 2,6 Prozent auf 1,63 Billionen Euro. Die glichen wurde.
Konsumausgaben für Wohnung, Wasser, Strom,
Gas und andere Brennstoffe erhöhten sich Unterschiedliche Entwicklung bei den einzel-
lediglich um 1,1 Prozent. Dies ist primär auf nen Energieträgern: Der Mineralölverbrauch
die Preisrückgänge bei Heiz öl zurückzuführen. lag laut AG Energiebilanzen 2015 fast unver-
ändert auf dem Niveau des Vorjahres und
Im Mittelpunkt der deutschen energie- betrug insgesamt 153,9 Mio. t SKE. Der Erdgas-
politischen Diskussion stand 2015 weiterhin verbrauch stieg um 5 Prozent auf 866 Mrd. kWh.
die im Energiekonzept der Bundesregierung Der Verbrauch an Steinkohle sank 2015 um
vorgegebene Grundausrichtung der deutschen 0,7 Prozent auf 57,7 Mio. t SKE. Der Verbrauch
Energieversorgung hin zur verstärkten Nutzung an Braunkohle blieb 2015 mit knapp 0,1 Prozent
erneuerbarer Energien bei gleichzeitiger be- knapp unter dem Wert des Vorjahres und er-
schleunigter Verbesserung der Energieeffizienz. reichte eine Höhe von 53,5 Mio. t SKE. Bei der
Kernenergie gab es mit 34,2 Mio. t SKE ein Minus
Der Primärenergieverbrauch in Deutschland von rund 5,5 Prozent, was auf die Außerbe-
erreichte 2015 eine Höhe von 454 Mio. t SKE triebnahme des Kernkraftwerkes Grafenrhein-
(Steinkohleeinheiten) und lag damit um gut feld Mitte 2015 zurückzuführen ist. Die erneu-
1,1 Prozent über dem Vorjahr. Der Zuwachs erbaren Energien erhöhten ihren Beitrag um
geht im Wesentlichen auf die gegenüber dem insgesamt 9,9 Prozent auf 56,9 Mio. t SKE.